So sollte er also bald anstehen, meine (Oliver) erste Mitteldistanz im Triathlon. Wer mich kennt, wenn ich sowas mache, dann auch richtig. Angefangen hat die Reise vor knapp 2 Jahren mit meiner erster Sprintdistanz in Goch, im letzten Jahr dann meine ersten beiden olympischen Distanzen und dieses Jahr also die Mitteldistanz. Ausgesucht hatte ich mir den Triathlon in Uelzen (Niedersachsen), eine scheinbar familiäre, aber feine Veranstaltung, was sich auch genau so bestätigen sollte. Übernachtung gebucht und Freitag Abend die finalen Vorbereitungen getroffen.
Alles ordentlich einpacken, und Samstag vormittag ab dafür. Gut durchgekommen, Unterkunft bezogen und direkt los zur Anmeldung und zur Begutachtung des Startbereiches. Hier merkte ich schon, hier bist du richtig, sehr familiäre, entspannte Atmosphäre, Startunterlagen abgeholt, den Finger kurz ins Wasser gehalten, ganz schön frisch und noch ein wenig das Wetter genießen, so sommerlich hätte es auch gerne am Sonntag werden dürfen. Dann ging es zur gemeinsamen Pasta Party und anschließender Wettkampfbesprechung. Kurzes Schlucken als es bei der Vorstellung der Radstrecke auf einmal hieß, hier wo die gestrichelte Linie zu einer durchgezogenen Linie wird, wechselt ihr von dem abgesperrten Bereich in den fließenden Verkehr...bitte was? Man durfte gespannt sein. Abends noch in Ruhe Champions League Finale geguckt und dann ab in die Falle.
Sonntag Morgen, 6:00 Uhr Frühstück mit Leidesgenossen ;). Um dann pünktlich zum nahen Parkplatz zu fahren und einzuchecken. Alles problemlos, so hatte ich noch etwas Zeit mir die Position des Fahrrads gut zu merken. Leider spielte das Wetter nicht so perfekt mit wie am Samstag, ich mag es ja sonnig und zu warm gibt es nicht. Die Sonne sollte sich erst gegen Ende der Radstrecke länger zeigen. Egal, langsam wurde es Zeit in den Neo zu schlüpfen und zum Einschwimmen zu gehen. Und dann ging es auch schon los, der angekündigte Rolling Start war leider nicht ganz so wie erhofft, letztendlich wurden wir alle einfach ins Wasser gelassen, trotz weit hinten einordnen war es dann auf den ersten 200m ziemlich voll, leider immer noch nicht meins, danach konnte ich mich aber gut freischwimmen. Nach 37min 22sec waren die zwei Runden erledigt und es ging zum ersten Mal in die Wechselzone. Die lief so semioptimal, mein Kreislauf wollte sich nicht so ganz auf die aufrechte Körperhaltung einlassen. Die 4 Runden auf dem Rad liefen dafür für meine Verhältnisse sehr gut, im Schnitt ein knappes kmh schneller als zuletzt auf 60km ging es nach 2h35min34sec wieder in die Wechselzone. Übrigens der fließende Verkehr war tatsächlich sehr entspannt, alle Autofahrer wurden von Polizei oder Feuerwehr vor Einfahrt eingewiesen, sodass das ganze kein Problem darstellte. Zum Abschluß dann meine beste Disziplin, das Laufen, eigentlich ein Halbmarathon, leider musste die Strecke gekürzt werden, sodass es gute 18km wurden. Im Überschwang wohl etwas zu schnell losgelegt, die ersten km im Schnitt bei ca 3min35sec, musste ich nach 2 von 8 Runden eine "kurze" (2min) Pinkelpause einlegen. Danach fand ich besser ein vernünftiges Tempo auf der gar nicht so einfachen Strecke, so hatte jede Runde zwei knackige Anstiege zu bieten. Auf den letzten beiden Runden musste ich leider aufgrund von Magenproblemen immer wieder kurze Gehphasen einlegen, aber nach 1h13min41sec, immerhin die achtbeste Laufzeit, war es geschafft, meine erste Halbdistanz. 4h32min8sec bedeuten Gesamtplatz 45, in der Altersklasse Platz 7. Glücklich und zufrieden wurde die Medaille in Empfang genommen, Essen und Trinken rangeschafft und verzehrt und dem Körper Zeit zum Runterkommen gegeben, es stand ja noch eine 4h Rückfahrt an. Vielen Dank an das gesamte Veranstalter Team, das war wirklich eine rundum gelungene Veranstaltung, beim Wiederkommen werde ich versuchen Verstärkung mitzubringen ;).