Berlin Marathon – Hart aber Geil

Zwischen Vaterfreuden, Weltrekord und persönlicher Bestzeit

 

Hart aber geil“, ist die wohl beste Beschreibung des Berlin Marathon. „Was mich durch den Marathon getragen hat waren heute nicht die 1,240 km Vorbereitung im Training, das war vor allem meine mentale Stärke, der schiere Wille ins Ziel zu kommen und meine Zeit gegenüber Frankfurt zu verbessern“, so dass Fazit im Ziel. Die Vorfreude auf Berlin war groß und der größte deutsche Marathon, konnte mit seinen einzigartigen Eindrücken an und neben der Strecke auftrumpfen. Am Sonntag war der große Tag gekommen und um 9:15 Uhr fiel der Startschuss des 45. Berlin Marathon. In Startblock B wurde David mit der ersten Welle auf die Strecke geschickt und kam von Beginn an gut weg. Das Gefühl auf den ersten Kilometern war gut, im absoluten Flow rollte das Läuferfeld über die breite Straße des 16. Juni und umrundete die Siegessäule: „Was für eine geiles Gefühl!“ Jetzt war es wichtig nicht zu überdrehen und die Pace zu kontrollieren. Gemeinsam mit Mike vom LSF Münster wurden einige Platzierungen gut gemacht und nach Kürze war bereits Kilometer 5 erreicht. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt konnte man erahnen, dass die gefühlte Temperatur deutlich höher war als am Start erwartet. Die Stimmung war bereits auf den ersten Kilometern atemberaubend, so waren auch die weiteren Kilometer recht kurzweilig. Einzig eine konstant laufende Gruppe wollte sich bis Kilometer 15 nicht finden lassen. Obwohl David bis zur Halbmarathon Marke ein sehr konstantes Tempo von 3:47/km lief, war die erste Rennhälfte von zahlreichen Positionswechseln getrieben, die einige Kraft kosteten. David kritisch: „Weitere Körner haben mich Seitenstechen zwischen 18-24 km gekostet, ich konnte zwar das Tempo weiterhin aufrecht halten, jedoch hat mir diese Energie am Ende gefehlt.“ Die beste Stimmung erwartete die Athleten bei Kilometer 27 am Breitenbachplatz, angepeitscht von Hunderten von Zuschauern wurden die Läuferinnen und Läufer auf die verbleibenden 15 Kilometer geschickt. Bis Kilometer 35 gelang es David die Chance unter 2:40 Stunden zu bleiben aufrecht zu erhalten. Doch die verbleibenden Kilometer bis ins Ziel wurden noch verdammt hart, zwar war das Tempo von 4:08/km deutlich langsamer, der absolute Einbruch konnte jedoch abgewendet werden. „Gerade auf den letzten Kilometern habe ich mich schwer getan, als ich wusste dass es mit den 2:39 nichts wird, wurde es umso schwerer, doch ich habe alles daran gesetzt mich zu einer neuen Bestzeit zu pushen. Die letzten 2 Monate waren sehr intensiv, vor allem beruflich aber auch im Training, sodass ich mich nicht so gut erholen konnte. Auch wenn die äußeren Bedingungen heute sehr gut waren, mir persönlich war es zu warm, wir hatten fast durchgängig Sonnenschein und am Ende des Marathons kletterten die Temperaturen auf 20C Grad. Damit komme ich nicht so gut zu Recht. Alles in allem, hat mich vor allem die Freude auf zu Hause und unseren 1 Woche alten Sohn durch diesen Marathon getragen“, so David’s ausführliches Resümee im Ziel. Im Ziel ist die kurzweilige Enttäuschung schnell gewichen, denn im zweiten Marathon konnte David seine Zeit aus dem Vorjahr um 1:57 Minute auf 2:42:49 Stunden verbessern. Und eine Nachricht eint die Freude alle Finisher im Ziel: Eliud Kipchoge hat den Weltrekord pulverisiert. Die Medaille ist an diesem Tag hart erarbeitet; eine bekannte Phrase unter Sportlern sagt: Der Schmerz geht, der Stolz bleibt. Und genau so sieht die Gefühlslage einige Tage nach dem Marathon aus. Neben den unvergesslichen 42,195 km durch die Hauptstadt, wird vor allem der spontane Besuch im Athleten-Hotel und der Handshake mit dem Weltrekordtrainer, Patrick Sang, unvergessen bleiben. Berlin hat gezeigt, die 2:40 Stunden sind zu knacken.